www.leipziger-freiheitsdenkmal.de
Eine Website wofür?
Diese Seite begleitet den Prozess der Erarbeitung eines Verfahrensvorschlags für ein Einheits- und Freiheitsdenkmal in Leipzig.
Am 4. Dezember 2008 forderte der Bundestag die Bundesregierung auf, „gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen und der Stadt Leipzig den Beitrag der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt zur Friedlichen Revolution auf angemessene Weise zu würdigen.“ Mit seinem Beschluss vom 17. Juni 2009 nahm der Stadtrat der Stadt Leipzig diesen Auftrag an und begann mit ersten Planungen für eine Umsetzung. Der erste Verfahrensversuch wurde im Jahr 2014 ohne Ergebnis beendet. mehr
Die Ratsversammlung der Stadt Leipzig beschloss am 18. Oktober 2017 die gemeinnützige Stiftung Friedliche Revolution mit der Erarbeitung eines Verfahrensvorschlags für den Stadtrat zu einem Leipziger Einheits- und Freiheitsdenkmal zu beauftragen. Die Stiftung Friedliche Revolution möchte den Prozess hin zu einem Freiheits- und Einheitsdenkmal transparent und unter breiter Beteiligung der Bürger*innen organisieren.
Ein Denkmal für die Friedliche Revolution ´89, warum?
Weil sie ein unverzichtbarer Teil der europäischen und deutschen Erinnerungskultur ist.
Die Friedliche Revolution im Herbst 1989 ist ein einmaliges Ereignis in der deutschen Geschichte. Keine Gewalt führte zum Sturz der SED-Diktatur, sondern Zivilcourage und das Zusammenstehen der Demonstrant*innen in der ganzen ehemaligen DDR. Gemeinsam mit den Entwicklungen in Mittel- und Osteuropa ebnete die Friedliche Revolution den Weg zur Überwindung der Spaltung Europas und ermöglichte die deutsche Einheit.
Warum in Leipzig?
In Leipzig entschied sich der Erfolg der Friedlichen Revolution
Die Friedliche Revolution fand inmitten günstiger politischer Begleitprozesse in Europa statt, sie hatte eine Vielzahl von Beteiligten, sie durchlief mehrere Stadien, aber sie hatte einen klaren Entscheidungsmoment: die Leipziger Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989, Wendepunkt der gesamten weiteren Entwicklung.
Dieser magische Freiheitsmoment mit seinen Folgen für ganz Deutschland verdient es, mit einem angemessenen Zeichen gewürdigt zu werden. Und wo, wenn nicht in Leipzig? Ein solches Zeichen bietet die Chance Erinnerungen wachzuhalten, Emotionen hervorzurufen und Denkprozesse anzustoßen.
Mit der Vergegenwärtigung von Erinnerungen können die Erfahrungen und Werte der Friedlichen Revolution ins Heute und in die Zukunft geführt werden: Gewaltfreiheit, Zivilcourage und solidarisches Handeln.
Der Beteiligungsprozess
Was ist die Rolle der Stadt Leipzig im Denkmalsverfahren?
Einen Neubeginn ermöglichen
Nach dem ergebnislosen Versuch im Jahr 2014 ein Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmals im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs zu realisieren, hat die Ratsversammlung 2015 den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig mit zwei Ratsbeschlüssen beauftragt, an einer würdigen Erinnerungsform für die Friedliche Revolution im Herbst 1989 im öffentlichen Raum festzuhalten, einen breiten Beteiligungsprozess zu initiieren und als dessen Ergebnis einen neuen Verfahrensvorschlag vorzulegen. Dabei hat die Stadt Leipzig auch den Standort für das zukünftige Denkmal völlig freigestellt.
Für diesen Prozess hat die Ratsversammlung auf zwei Haushaltsjahre verteilt jeweils Mittel eingestellt.
Als einen Teil der Bürger*innenbeteiligung hat die Stadtverwaltung einen Partner aus der Zivilgesellschaft gesucht und diesen in der gemeinnützigen Stiftung Friedliche Revolution gefunden. Die Stiftung Friedliche Revolution wird zu ihrem Verfahrensvorschlag vom Begleitgremium Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal beraten.
Welche Aufgaben hat die Stiftung Friedliche Revolution übernommen?
Ein Projekt der Zivilgesellschaft
Die Stiftung Friedliche Revolution hat als zivilgesellschaftliche Institution vom Leipziger Stadtrat den Auftrag erhalten, den erneuten Anlauf für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig mit einem Beteiligungsprozess zu moderieren und zu begleiten.
Das Denkmal entsteht als nationaler Erinnerungsort im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland auf Beschluss des Deutschen Bundestages. Die Stiftung Friedliche Revolution möchte deshalb nicht nur in der Stadt und in der Region einen Diskussionsprozess anstoßen, sondern ihn auch bundesweit gestalten und alle Positionen zur Friedlichen Revolution in Ostdeutschland und Mittelosteuropa einbeziehen, die die spätere deutsche Einheit erst ermöglicht haben.
Diesen Diskussions- und Entscheidungsprozess will die Stiftung bewusst ergebnisoffen führen: „Wir sind kein Exekutivorgan zur Durchsetzung des Denkmals, sondern wollen einen demokratischen und offenen Diskussionsprozess organisieren, um eine gute und fundierte Entscheidungsgrundlage zu erarbeiten.“
Wie läuft der Beteiligungsprozess ab?
Verfahren und zeitlicher Horizont
Am Beginn steht die Analyse des Status quo und aller relevanten Rahmenbedingungen. Bei der Erarbeitung einer tragfähigen und überzeugenden Struktur für den weiteren Prozess wird die Stiftung Friedliche Revolution von Hitschfeld Büro für strategische Kommunikation GmbH unterstützt, spezialisiert auf Projekte im Schnittbereich von Politik, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung. Das so entwickelte Konzept für den Verfahrensprozess wird der Öffentlichkeit vorgestellt und kann und soll von den Bürger*innen diskutiert und mit Rückmeldungen, Vorschlägen und Modifizierungswünschen begleitet werden. Die Ergebnisse werden im Anschluss in den Verfahrensvorschlag eingearbeitet.
Dieser Wechsel zwischen Facharbeit und Bürger*innenbeteiligung setzt sich danach für die folgenden Punkte fort:
Aufgabenstellung │Standort│Wettbewerb/Jury│Ratsbeschluss│Dokumentation
Was können die Bürger*innen tun?
Information und Partizipation
Der Prozess hin zu einem Freiheits- und Einheitsdenkmal soll transparent und unter breiter Beteiligung der Bürger*innen organisiert werden. Daher werden die Stiftung Friedliche Revolution und die Stadt Leipzig die Öffentlichkeit kontinuierlich über den Entwicklungsfortschritt des Projekts informieren: über diese Website, über eigene Flyer sowie über Meldungen in den Medien.
Auf der Grundlage dieses breiten Informationsflusses ist regelmäßig auch die Beteiligung der Bürger*innen gefragt: Sie sind eingeladen, zu wichtigen Projektetappen und Zwischenständen Anregungen zu geben, ihre Meinung zu äußern und sich mit Hinweisen einzubringen. Dies kann über das Kontaktformular auf dieser Seite geschehen oder auch klassisch per Post an: Stiftung Friedliche Revolution, Nikolaikirchhof 3, 04109 Leipzig.
Alle Rückmeldungen werden ausgewertet und als Meinungsbilder in die Projektergebnisse einbezogen.