„Das Denkmal ist…“ vom 7. bis 25. August in Hannover
Das Denkmal ist …
ein Anfang | ein Ziel | eine Möglichkeit | eine Herausforderung | eine Aufforderung | eine Einladung in Verhandlung | im Gespräch …
Während der Ausstellungszeit wird es die Möglichkeit geben, sich in öffentlichen Veranstaltungen mit Denkmälern und dem Erinnern an die Friedlichen Revolution auseinanderzusetzen. Dafür laden wir zu einem vielfältigen Programm ein.
Kurator*innen- Führung durch die Ausstellung
Mittwoch 7. August, nach der Eröffnung
Ort: In der Ausstellung; Trammplatz, 30159 Hannover
Bei der Führung geben die Kurator*innen Einblicke in ihre Denkmal-Recherchen, in die Entstehung des Ausstellungsprojekts und in die Zusammenarbeit mit den beteiligten Künstler*innen.
Offene Führung durch die Ausstellung
Sonntag, 11. August, 18. August und 25. August, jeweils 12 Uhr
Ort: in der Ausstellung, Trammplatz, 30159 Hannover
In der dialogischen Führung durch die Ausstellung soll in Kürze die Bedeutung der Leipziger Montagsdemonstrationen für das Ende der DDR thematisiert werden. Des weiteren werden verschiedene Arbeiten internationaler Künstler*innen gezeigt, die sich, zumeist in verschiedenen Video-Formaten mit Monumentalisierungsaspekten (vor allem in Bezug auf Leipzig und das Leipziger Umland sowie den Montagsdemonstrationen) beschäftigen. Die Führung geht auf kuratorische Aspekte der Ausstellung ein. Sie verschafft einen Überblick über die einzelnen künstlerischen Arbeit und Ideen hinter der Konzeption. Es soll darum gehen, Denkmalprozesse als Aushandlungsprozesse zu betrachten. Es wird die Frage gestellt: Wie betrachten wir Denkmäler, wofür stehen sie, was können und sollen sie leisten? Was machen wir mit Denkmälern, die nicht mehr zeitgemäß sind?
„Orte des Erinnerns“
Lesung mit und ein Gespräch mit Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Donnerstag, 15. August, 18 Uhr
Ort: ZeitZentrum Zivilcourage, Theodor-Lessing-Platz 1A, 30159 Hannover
Zwei überwundene Diktaturen prägen die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert. Unterdrückung, Unrecht und Gewalt beider Regime hatten unterschiedliche ideologische Wurzeln und verschiedene Dimensionen; beides bestimmt bis heute die Debatte um eine gesamtdeutsche Erinnerungskultur.
Die in diesem Buch vorgestellten Gedenkstätten, -orte und -zeichen, Museen und Dokumentationszentren möchten das Bewusstsein für Rechtsstaatlichkeit und Freiheit stärken. Sie klären über die Diktatur in der SBZ und in der DDR auf und erinnern an Menschen, die wegen ihres Einsatzes für Demokratie, Recht und Freiheit verfolgt wurden, Opposition und Widerstand leisteten und ihre Zivilcourage vielfach mit Haft, Repression und psychisch-physischem Leid bis hin zum Tod bezahlten. Als Lernorte der Demokratie tragen die Orte des Erinnerns zum Verständnis der Vergangenheit ebenso bei wie zur Rehabilitation der Opfer.
Zeitzeug*innen-Gespräch über DDR-Punks
anschließend: Konzert mit „Planlos“ und „Kollektiver Brechreiz“
Samstag, 17. August, 19 Uhr
Zeitzeug*innengespräch: 19 Uhr || Konzertbeginn 20 Uhr
Ort: Béi Chéz Heinz, Liepmannstraße 7B, 30453 Hannover
Alleine die Anwesenheit von Punks war zu DDR-Zeiten ein Affront gegenüber der Staatsmacht. Und sie wurden mit massiver Repression überzogen. Punks gab es aber dennoch, entgegen dem System, auch im Osten, sowohl als Musik als auch als Subkultur. Wir möchten mit Akteuren der damaligen Punkszene aus Berlin, Leipzig und Thüringen ins Gespräch kommen, was Punk damals bedeutete, und immer noch bedeutet. In einem moderierten Gespräch werden wir uns gemeinsam dem subversiven Potential von Punk zu DDR-Zeiten nähern, aber auch die Wende und die Nachwendejahre beleuchten und nach der Bedeutung von Punk im Heute fragen.
Anschließend gibt es ein Konzert mit zwei Bands, die schon zu DDR-Zeiten aktiv waren.
Zeitzeug*innencafé
Dienstag, 20. August, 16:30 Uhr
Ort: In der Ausstellung; Trammplatz, 30159 Hannover
Im Zeitzeug*innengespräch möchten wir bei Kaffee und Kuchen mit Zeitzeug*innen über ihr Erlebnis während, nach und vor der Friedlichen Revolution sprechen.
Sie sind mit Ihrer Perspektive und Ihren Erfahrungen der 1980er und 1990er Jahre herzlich willkommen: Treten Sie mit uns in den Austausch!
„Mein Denkmal ist..“
Offener Kreativ-Workshop für Kinder zum Thema „Mein Denkmal für die Zukunft“
Donnerstag, 22. August, 14 Uhr – 15:30 Uhr
Ort: In der Ausstellung; Trammplatz, 30159 Hannover
durchgeführt von Hanna Thuma, Kunstvermittlerin
In Leipzig wird bald ein Freiheits- und Einheitsdenkmal entstehen, das an die Friedliche Revolution von 1989 erinnern soll. Aber was genau ist damals eigentlich passiert? Und wieso brauchen wir dafür ein Denkmal? Was ist eigentlich ein Denkmal? Sind das nicht die alten verstaubten Männer auf Pferden, die in jeder größeren Stadt rumstehen, oder geht das auch anders? In dem Workshop wollen wir im Ausstellungsraum über die Friedliche Revolution sprechen und uns selbst überlegen, wie wir ein Freiheitsdenkmal gestalten möchten. Dazu wollen wir Collagen basteln, neue Denkmäler aus Ton entwerfen oder eine Handlungsanleitung für den Bau eines neuen Denkmals schreiben.
Der Workshop ist kostenfrei. Am Workshop teilnehmen können Kinder und Jugendliche von 8 bis 16 Jahren, die Lust auf eine kreative Annäherung an die Ausstellung haben.
„Die verschwundene Heimat – Wie sich der Osten an die DDR erinnert“
Filmvorführung mit anschließendem Gespräch mit Dr. Sabine Kuder, Leiterin des Arbeitsbereiches Public History der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Freitag, 23. August, 18 Uhr
Ort: ZeitZentrum Zivilcourage, Theodor-Lessing-Platz 1A, 30159 Hannover
Wie viel DDR steckt noch im Osten? Und wie erinnert sich der Osten an die DDR? Das sind die beiden wesentlichen Fragen, denen wir in unserem Film nachgehen. Welche Erinnerungen an die DDR wach sind, hängt stark davon ab, wie wir die DDR erlebt haben. Diese Erinnerungen prägen unsere heutige Sicht auf das verschwundene Land. Aber auch unsere Zukunftsperspektive hängt stark davon ab.
Die DDR war ein widersprüchliches Land. Menschen die in ihr gelebt haben, erinnern sich an Glück und Leid, an das Gefühl von Sicherheit oder ein Leben in Angst; an Erfolge der sozialistischen Planwirtschaft und gleichzeitig an die langen Schlangen vor leeren Geschäften. Wie passt das alles zusammen? Und wie beeinflusst die Erinnerung an die DDR das Lebensgefühl im Osten heute? Manchmal scheint es, als hätte es mehr als eine DDR gegeben.
Der Film zeigt Menschen, die verschiedene, ja gegensätzliche Geschichten über den sozialistischen Staat erzählen: Arbeiter und ehemalige Funktionäre, DDR-Wirtschaftsbosse und politische Häftlinge. Uns interessiert, wie sie sich erinnern – und wie die DDR-Erfahrung ihr Leben im vereinten Deutschland prägt.
Regie: Thomas Eichberg und Holger Metzner, 2019, 45 min