31.10.1965 – Datum der Beatdemo wird Gedenkstein im Ziffernzug des Freiheits- und Einheitsdenkmals

Der Leipziger Beataufstand – vor 60 Jahren auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz

In den frühen 1960er Jahren fand die Beatmusik, wie überall auf der Welt, auch in der DDR viele begeisterte Anhänger. Für viele Jugendliche war sie nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein Ausdruck von Protest gegen staatliche Einschränkungen. Als die SED im Oktober 1965 alle Beat-Konzerte in Leipzig absagte und fast alle Bands verbot, organisierten zwei Jugendliche aus Markkleeberg eine Flugblattaktion. Sie riefen für den 31. Oktober 1965 zu einer Demonstration auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz auf, um die Wiederzulassung der Beatbands zu fordern.

„Beatfreunde! Wir finden uns am Sonntag, den 31.10.65, 10 Uhr auf dem Leuschnerplatz zum Protestmarsch ein.“

Rund 1.000 bis 2.000 Jugendliche folgten dem Aufruf. Doch Staatssicherheit und Volkspolizei beendeten den Protest gewaltsam. 264 Teilnehmende wurden festgenommen, etwa 100 von ihnen ohne Gerichtsverfahren zu Zwangsarbeit im Braunkohletagebau verurteilt. Die „Leipziger Beatdemo“ gilt als eine der größten nicht genehmigten Demonstrationen der DDR vor 1989.

Das Archiv Bürgerbewegung (ABL) macht heute mit einer Ausstellung auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz auf die Beatdemo genau vor 60 Jahren aufmerksam.

Das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig wird an dieses Datum mit einem Gedenkstein im „Ziffernzug“ erinnern.