Oktober 1987. Überfall auf die Ostberliner Zionskirche. Die Westberliner Band „Element of Crime“ gibt ein Konzert. Danach kommen Skinheads auf das Gelände, versuchen das Gotteshaus zu stürmen, schlagen auf junge Frauen und Männer ein. „Juden raus aus deutschen Kirchen!“, „Kommunistenschweine!“ und „Sieg heil!“ brüllen die „Glatzen“. Der RIAS meldet: „Neonazis in der DDR.“ Die sozialistische Presse ignoriert zunächst den Vorfall, bagatellisiert ihn später und schiebt alles auf westliche Einflüsse. Mit dieser Propaganda kommen Partei- und Staatsführung jedoch nicht weit. Längst werden Fragen laut. Warum sind am Abend des Übergriffes weder Staatssicherheit noch Volkspolizei eingeschritten? Wieso konnte dieser Gewaltausbruch überhaupt geschehen? Im Gerichtsprozess gegen die Angreifer werden zunächst Bagatellstrafen verhängt. Die Öffentlichkeit in Ost und West ist erschüttert. Der Staat muss reagieren. Erich Honecker stimmt einer Verdoppelung der Strafen zu. Antifaschismus bleibt unumstritten – rechtsradikale Erscheinungen werden als nicht existent betrachtet. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. In der Dokumentation von Andreas K. Richter und Tom Franke kommen Konzertbesucher, Historiker, Kirchenvertreter wie auch Täter des Überfalls auf die Zionskirche zu Wort
Regie: Tom Franke und Andreas K. Richter, 45 Min, 2006
Der Eintritt ist kostenfrei und der Zugang barrierefrei.
Aufführung in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur; Foto@ Bundesstiftung Aufarbeitung