
Die Zentrale Erfassungsstelle der Landesjustizverwaltungen in Salzgitter wurde 1961 auf Bestreben des Regierenden Bürgermeisters in Berlin, Willy Brandt, eingerichtet. Da mit dem Mauerbau das letzte Schlupfloch in die Bundesrepublik für die Bürgerinnen und Bürger der DDR geschlossen wurde, aber dennoch weiterhin viele Menschen versuchten die DDR über die innerdeutsche Grenze zu verlassen, setzten die die Flüchtigen extremen Gefahren aus, um der Diktatur zu entkommen. Die Zentrale Erfassungsstelle registrierte alle ihr bekannten Gewalttaten der DDR gegen deren Bewohnerinnen und Bewohner. Neben politischer Verfolgung, Unrechtsverurteilungen und Misshandlungen in Strafvollzug wurden auch Hinweise auf versuchte oder vollendete Tötungshandlungen insbesondere an der innerdeutschen Grenze dokumentiert. Über 42.000 Fälle konnte die Zentrale Erfassungsstelle in der Zeit ihres Bestehens (bis 1992) sammeln und damit zur juristischen Aufklärung des Unrechts in der SED-Diktatur beitragen. Der Film gibt einen Überblick über ihre Arbeit und deren Bedeutung für die Opfer des Unrechts.
Regie: Sebastian Eschenbach, 42 Min, 2013
Der Eintritt ist kostenfrei und der Zugang barrierefrei.
Aufführung in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur; Foto@ Bundesstiftung Aufarbeitung